Chronik
Ortsgeschichte
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an der
Therme Obernsees

Ortsgeschichte

Der Ortsname “Obernsees”, einst “Oberngesees”, ist aus dem mittelhochdeutschen “Gesaezze” gebildet und bedeutet “Oberer Wohnsitz”. Schon im Jahre 1180 wird ein Heinrich von Oberngesaezze urkundlich erwähnt. Als Beamter des Bischofs von Bamberg hatte er die Aufgabe, die Mission unter den Slaven, die vermutlich hier zusammen mit den Franken lebten, voranzutreiben und die territorialen Ansprüche des Bischofs zu sichern. Über eineinhalb Jahrhunderte hinweg zog sich ein Streit zwischen den Bischöfen von Bamberg und den Burggrafen von Nürnberg, in dem Obernsees eine wichtige Rolle spielte. Er endete damit, dass das Einsetzungsrecht für den Pfarrer und die Einnahmen aus dem Zehnten von Obernsees den Burggrafen zugesprochen wurden (1393). Der Besitz der Gemeinde ist in den folgenden Jahrhunderten unter verschiedenen Standesherren aufgeteilt gewesen.
In und um Obernsees waren unter anderem begütert: Die Küngsfelder, die Pozlinger, die Aufseß, die Markgrafen von Bayreuth. In die Turmkapsel eingelegte Urkunden besagen: 1770 sind unter den 74 Feuerrechten von Obernsees 21 altmarkgräfliche, 7 Schönburgliche oder neumarkgräfliche, 40 Baron Aufseß’che, 2 Baron Schlammersdorf’sche, 2 Baron Rabenstein’sche.
In einer Beschreibung des Fürstentums Bayreuth Anfang des 18. Jahrhunderts ist zu lesen, daß schon damals Obernsees eine stattliche Gemeinde war: “Ein großes Dorf mit einer Kirche, Pfarr und Schul, nebst 75 anderen Haushaltungen, am Bußbach... Die Einwohner haben alle das Baurecht und man trifft 9 (!) ordentliche Wirthäuser im Dorf an. Es sind auch zwey Mühlen daselben. Eine von zwey Mahlgängen stehen unter Bayreuth, die andere mit einem Schneid- und zwey Malgängen dem Herrn Baron von Aufseß.”
Aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts sind zwei Daten aus der Ortschronik zu vermerken. Ein Großbrand vernichtete 1813 24 Häuser, 21 Scheunen und 1 Brauhaus. 1816/17 kostete eine Hungersnot vielen Menschen das Leben.
Nachdem 1848 das Zehntrecht abgelöst wurde, konnte es zu einer freien Entwicklung des ländlichen Handwerks und Kleingewerbes kommen. Die nun folgende Zeit wird man wohl als die “Goldenen Jahrzehnte” in der Geschichte von Obernsees bezeichnen können. Obernsees hatte das Markrecht und wurde zu einem Mittelpunkt des Handwerks inmitten eines bäuerlichen Umlandes. So weist die Statistik von 1858 insgesamt 79 handwerk- und gewerbetreibende Personen auf; allein 6 Brauhäuser und 7 Schuhmacher sind darunter. Dementsprechend wurde auch das wirtschaftliche und gesellschaftliche Leben um 1900 wesentlich durch die größte Brauerei, Maisel, bestimmt.

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