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                             Östlich, außerhalb des Ortes gelegen, an der Kreisstraße nach 
                                Bayreuth, Abzweigung Frankenhaag, steht die St.-Rupert-Kapelle. Umgeben von einer alten Friedhofsmauer und mächtigen Linden hat sie eine idyllische Lage. Die Vorfahrin der Rupertskapelle ist wahrscheinlich eine 
                                uralte Kultstätte an der dort befindlichen mineralhaltigen Quelle. In christlicher Zeit wurde durch die Errichtung einer dem Apostel der Bayern, Rupert, geweihten Kapelle der alte Kultus christianisiert. In einer 
                                Pfarrbeschreibung von 1811 ist zu lesen: “Die Rupertkapelle ist eines der ältesten kirchlichen Gebäude der ganzen weiten Umgebung, im Jahre 1080 erbaut vom Bischof Ruprecht in Bamberg.” Diese Kapelle gehörte zum Archidiakonat Hollfeld, das bereits 1017 genannt wird. Der Chorraum in seiner jetzigen, spätgotischen Gestalt aus dem Jahr 1479. Seine Altäre sind noch erhalten. Auf dem Hauptaltar befand sich ein Kruzifix, von dem sich abergläubische Personen Späne zu Amuletten abschnitten. 
                                 E. M. Arndt erzählt in einem seiner Reiseberichte über diese Sitte in St. Rupert: “Gegen alle Übel und Gefahren des Lebens, die da sind und noch kommen können, holen sich die gläubigen Seelen hier 
                                Amulette und so wird ein denn so ein armer Heiliger vom Kopf bis zu den Füßen geschunden und abgesplittert bis ein anderer an seine Stelle tritt, um von den Messern seiner Kunden ebenso gemißhandelt zu werden. Gegen 
                                Zahnschmerz, Viehsterben, den Schrot des Himmels (so sagt man hier: es hat heint geschrotet), bey Schwangeren und Säuglingen, bey allen Wagnissen des Lebens als da sind: Heyrathen, lange Reisen, Kriegszüge ist so 
                                ein Span in der Tasche oder am bloßen Leibe von wundersamer Wirkung. Die Unfruchtbare erhoffet Erhöhrung, der Schwache Stärkung, der Sterbende ein sanfteres Hinsinken auf das letzte Kissen, der Verbrecher Lösung 
                                seiner Schuld, so er ein Stück hölzernes Gebein erwischen kann.” 1710 wurde das Kirchenschiff erweitert und die Kirche mit ihrem Zwiebelturm versehen. Nur eines der schönen Ölgemälde, die die Felder an den 
                                Emporen ursprüglich zierten, ist heute noch erhalten. Die darunter stehenden Bibelsprüche jedoch sind alle ursprünglich.  Inschrift über dem Nordportal: C E M Z B = Christian Ernst, Markgraf zu Bayreuth - 
                                erweitert und erhöht: A.C. MDCCX = 1710. 
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